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Einführung in die Stochastik — Inhaltsverzeichnis
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Berechnungsmethoden bedingter Wahrscheinlichkeiten
Aufbau und Nutzung von Baumdiagrammen
Satz der totalen Wahrscheinlichkeit

Aufbau und Nutzung von Baumdiagrammen

Einleitung

In der Wahrscheinlichkeitsrechnung sind mehrstufige Zufallsexperimente Experimente, die in mehreren Schritten oder Stufen ablaufen. Jeder Schritt kann ein eigenes Zufallsergebnis haben, und die Gesamtheit aller möglichen Ergebnisse wird durch das kombinierte Ergebnis aller Schritte bestimmt. Baumdiagramme sind ein hilfreiches Werkzeug, um solche mehrstufigen Zufallsexperimente zu visualisieren und die Wahrscheinlichkeiten der verschiedenen möglichen Ergebnisse zu berechnen.

Definition und Aufbau eines Baumdiagramms

Ein Baumdiagramm ist eine grafische Darstellung, die wie ein Baum verzweigt. Jeder Knoten des Baumes repräsentiert einen möglichen Zustand oder ein Ereignis, und jeder Zweig repräsentiert einen möglichen Übergang von einem Zustand zum nächsten.

Aufbau eines mehrstufigen Zufallsexperiments

Stellen wir uns ein einfaches mehrstufiges Zufallsexperiment vor: das Werfen eines Münzwurfs, gefolgt von einem Würfelwurf. Dieses Experiment besteht aus zwei Schritten:

  1. Erster Schritt: Werfen einer Münze (Ergebnisse: Kopf oder Zahl).
  2. Zweiter Schritt: Werfen eines Würfels (Ergebnisse: 1, 2, 3, 4, 5, oder 6).

Um dieses Experiment mit einem Baumdiagramm darzustellen, beginnen wir mit dem Ausgangspunkt und zeichnen zwei Zweige, einen für "Kopf" und einen für "Zahl". Von jedem dieser Zweige zeichnen wir sechs weitere Zweige, einen für jede mögliche Augenzahl des Würfels.

Beispiel für den Aufbau eines Baumdiagramms

Betrachten wir das obige Beispiel: Ein Münzwurf gefolgt von einem Würfelwurf.

  1. Startpunkt: Zeichnen Sie einen Startpunkt und von diesem aus zwei Zweige, einen für „Kopf“ (K) und einen für „Zahl“ (Z), jeweils mit der Wahrscheinlichkeit 0,5.

  2. Knoten nach dem ersten Wurf: Am Ende der Zweige „Kopf“ und „Zahl“ zeichnen Sie jeweils sechs neue Zweige, die die möglichen Ergebnisse des Würfelwurfs (1, 2, 3, 4, 5, 6) darstellen, jeweils mit der Wahrscheinlichkeit 1/6.

Das Baumdiagramm sieht dann wie folgt aus:

Jeder Pfad durch das Baumdiagramm repräsentiert eine mögliche Sequenz von Ereignissen, und die Gesamtwahrscheinlichkeit eines Pfades ist das Produkt der Wahrscheinlichkeiten entlang dieses Pfades.

Wahrscheinlichkeitsberechnung mit Baumdiagrammen

Die Wahrscheinlichkeit eines bestimmten kombinierten Ergebnisses bei einem mehrstufigen Zufallsexperiment kann durch das Produkt der Wahrscheinlichkeiten entlang des Pfades berechnet werden, der zu diesem Ergebnis führt.

Beispiel: Berechnen wir die Wahrscheinlichkeit, dass beim Münzwurf "Kopf" und beim anschließenden Würfelwurf die Augenzahl "3" geworfen wird.

  1. Die Wahrscheinlichkeit, beim Münzwurf "Kopf" zu erhalten, ist $P(\text{ Kopf }) = \frac{1}{2}$.
  2. Die Wahrscheinlichkeit, beim Würfelwurf eine "3" zu erhalten, ist $P(3) = \frac{1}{6}$.

Die kombinierte Wahrscheinlichkeit für das Ereignis "Kopf und 3" ist: $ P(\text{Kopf} \text{ und } 3) = P(\text{Kopf}) \times P(3) = \frac{1}{2} \times \frac{1}{6} = \frac{1}{12} $

Visualisierung komplexerer Experimente

Baumdiagramme sind besonders nützlich, wenn das Experiment mehr als zwei Stufen hat oder wenn die Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Schritte voneinander abhängen. Bei komplexeren Experimenten hilft das Baumdiagramm, die Verzweigungen und die entsprechenden Wahrscheinlichkeiten systematisch darzustellen und die Gesamtheit aller möglichen Ergebnisse zu überblicken.


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