Die Wahrscheinlichkeitsrechnung ist ein Teilgebiet der Mathematik, das sich mit der Analyse von Zufallsereignissen beschäftigt. Ein Zufallsereignis ist ein Ergebnis eines Experiments, das unter den gleichen Bedingungen mehrmals durchgeführt werden kann und dessen Ergebnis unvorhersehbar ist. Beispiele für Zufallsereignisse sind das Werfen eines Würfels, das Ziehen einer Karte aus einem Kartenspiel oder das Werfen einer Münze.
Um die Wahrscheinlichkeitsrechnung systematisch zu studieren, müssen wir zunächst einige Grundbegriffe und Axiome (Grundregeln) verstehen.
Ergebnis und Ergebnisraum:
Ereignis:
Wahrscheinlichkeit:
Die mathematische Beschreibung der Wahrscheinlichkeit basiert auf drei Grundaxiomen, die erstmals von dem russischen Mathematiker Andrei Kolmogorov im Jahr 1933 formuliert wurden. Diese Axiome legen die Basisregeln für die Wahrscheinlichkeitsrechnung fest.
Nicht-Negativität:
Normierung:
Additivität:
Nicht-Negativität: Angenommen, wir werfen einen fairen Würfel. Die Wahrscheinlichkeit, eine bestimmte Zahl (z.B. 3) zu würfeln, ist P(3) = 1/6. Diese Wahrscheinlichkeit ist offensichtlich nicht negativ.
Normierung: Bei einem Würfelwurf ist die Wahrscheinlichkeit, irgendeine Zahl zwischen 1 und 6 zu würfeln, also P({1, 2, 3, 4, 5, 6}), gleich 1, da es sicher ist, dass eine dieser Zahlen geworfen wird.
Additivität: Wenn wir die Wahrscheinlichkeit berechnen möchten, eine gerade Zahl zu würfeln (z.B. 2, 4 oder 6), dann sind dies sich gegenseitig ausschließende Ereignisse. Daher ist P(gerade Zahl) = P(2) + P(4) + P(6) = 1/6 + 1/6 + 1/6 = 1/2.
Mit diesen Grundbegriffen und Axiomen ausgestattet, können wir die Wahrscheinlichkeitsrechnung systematisch und präzise anwenden. Sie bilden das Fundament, auf dem komplexere Konzepte und Methoden aufbauen.